KKT

Errätst du die Berufe?

Liebe Spieler:innen und Spielleiter:innen,

Errätst du die Berufe? ist ein kreatives und vielseitiges (Rate-) Spiel für Menschen ab 10 Jahre, über das Sie mit Spaß die Sprach- und Sprechfähigkeit steigern, Kreativität erhöhen und ein Bewusstsein für Diversität entwickeln können.

Das Kartenset umfasst 52 Karten, auf denen Menschen in klassischen Berufen zu sehen sind. Hierbei werden die weibliche und männliche Form gezeigt und benannt und bei jeder Karte unterscheiden sich die Figuren im Aussehen (Alter, Hautfarbe, kulturelle Zugehörigkeit, Religion oder Einschränkung).

Wir möchten hiermit die Vielfalt der Gesellschaft abbilden und auf etablierte Klischees sowie enge Rollenbilder verzichten. Denn wir sind der Überzeugung: Jeder Beruf kann von jedem Menschen ausgeübt werden. Und diese Haltung kommt den Spieler:innen an!

Dieses Kartenset können Sie für 35 Euro bei uns erwerben. Bei Interesse schreiben Sie uns gerne eine E-Mail.

Hintergrund, Entstehung und Umsetzung
Dr. Ruth zum Kley, Leiterin des KKT. Kölner Künstler:innen Theaters, arbeitet regelmäßig als Trainerin an Schulen und in anderen Einrichtungen. Gerade mit Kindern und Jugendlichen, aber auch mit Erwachsenen, arbeiten sie und ihre Kolleg:innen daran, den Selbstwert der Teilnehmenden zu stärken und sie im Hinblick auf respektvolle Ausdrucksweise und Akzeptanz verschiedener Meinungen zu sensibilisieren, die Sprach- und Sprechfähigkeit zu trainieren und das Bewusstsein für Diversität zu stärken.

In diesen Workshops arbeitet das Team mit verschiedenen Hilfsmitteln, unter anderem mit Berufskarten. Da die anfangs verwendeten (im Handel erworbenen) Karten recht einseitig gestaltet waren und nur die männliche Form und eine helle Hautfarbe zeigten, war eine stimmige Vermittlung von Diversität mit diesen Karten nicht möglich. Daher hat Ruth zum Kley mit ihrem Team eigene Karten entwickelt und in Zusammenarbeit mit unserer Praktikantin Hyun-Ju Lee (Grafik) umgesetzt.

Seit wir unsere eigenen Berufskarten in den Workshops benutzen, bemerken wir besonders bei Mädchen muslimischen Glaubens, dass die Nennung der weiblichen Berufsform bei ihnen Freude und Mut erzeugt. Auch andere Spieler:innen, beispielsweise mit dunkler Hautfarbe oder mit einer Behinderung, fühlen sich wahrgenommen, gesehen und wertgeschätzt. Gerade weil wir diese Aspekte nicht thematisieren, vermitteln wir Diversität und Inklusion. Nur das Geschlechterthema wird explizit angesprochen, wobei wir auch das dritte Geschlecht einbeziehen.

Ideen für den Gebrauch in Gruppen
Da es uns um ein gemeinsames Lernen geht, lassen wir alle Beteiligten gemeinsam raten. Hier gibt es zum Beispiel folgende Spielmöglichkeiten:

1. Bühnenspiel - Pantomime
In unseren Workshops arbeiten wir mit den Berufskarten meistens so, dass ein oder zwei Spieler:nnen auf der Bühne stehen und pantomimisch einen der Berufe darstellen. Die anderen Teilnehmenden raten. Bei der Darstellung wird auf die Geschlechterverteilung geachtet, um die korrekte Benennung zu gewährleisten. Gerade für Menschen, die sprachlich noch unsicher sind, ist das Spielen ohne Worte unterstützend. Auch wenn die Sprache gekonnt wird: Ein Spielen ohne Worte stärkt die Ausdruckskraft in Mimik und Gestik, die non-verbale Ausdruckskraft und die kreative Spielfreude.

2. Bühnenspiel - mit Sprache
Alternativ können die Teilnehmenden die Szenen auch mit Dialogen spielen (ohne Nennung der Berufsbezeichnungen oder -tätigkeiten). Diese Spielmöglichkeit ist toll für Menschen, die eine Sprache schon sprechen und ihre Sprach- und Sprechfähigkeit verbessern oder einfach nur mit Spaß ihre Wahrnehmung öffnen und ihre Kreativität steigern möchten.

3. Beschreibend, wie beim Spiel "Tabu"
Sie können das Beruferaten auch als reines Sprachspiel spielen. Ein:e Teilnehmende:r zieht eine Karte und umschreibt den dargestellten Beruf, ohne diesen (oder die Tätigkeit) zu nennen. Diese Spielmöglichkeit ist toll für Menschen, die eine Sprache schon sprechen und ihre Sprach- und Sprechfähigkeit verbessern und / oder ihre Konzentration sowie ihre Abstraktions- und Kombinationsfähigkeit stärken möchten.

4. Üben diversitätsorientierter Kommunikation
Mithilfe der Berufskarten kann man auch diversitätsorientierte Kommunikation üben, in dem die gezeigten Attribute benannt und eingeordnet werden.

Gebrauch in der Einzelarbeit
Die Karten können natürlich auch in Einzelarbeit verwendet werden, zum Beispiel als Ausgangspunkt für schriftliche Arbeiten oder mündliche Vorträge zu verschiedenen Berufen oder zu Diversitätsthemen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unseren Berufskarten!
Schreiben Sie uns sehr gerne Ihr Feedback und weitere Spielideen.